Montag, 23. Januar 2012
Glücksrad meets Buzzwordbingo
Ich hatte heute das freudige Vergnügen direkt nach der Mittagspause. Zur allgemeinen Prüfungspanik gesellte sich bei mir noch die Tatsache, dass zum eigentlichen Prüfungszeitpunkt keiner der Prüfer anwesend war (Essen muss geschmeckt haben) und ich erstmal hoch gesprintet bin zu Frau Affeldt, ob denn der Raum stimmt - stimmte nicht, war direkt daneben, als ich wieder runterkam, sah ich dann auch Fausti; leichte Beruhigung, aber vorher erstmal Schock fürs Leben.

Prüfungskomitee war dasselbe wie bei meinem Vorredner, auch ich weiß den Namen der Frau nich mehr (Blond, Lockige Haare)

Herr Bludau fing an: Sie haben sich ja ausführlich mit Cloud Computing auseinander gesetzt, erklären Sie das doch mal kurz in 2 Sätzen. Dann kam die Überleitung zu Architekturen und Sicherheit, wie kann man denn die Daten schützen in der Cloud --> Raid. Was ist denn Raid 0? Und Raid 1? Wie viel Platten brauchen Sie denn mindestens bei Raid 5? (3...) Darf ich noch eine Frage zu Raid stellen oder wollen Sie ein anderes Thema? - Naja kommt drauf an wie detailliert die Frage wird... ACHTUNG, GROßER FEHLER!!! Die Frage: Nehmen Sie an, Sie haben 4 Festplatten a 500GB und bilden ein Raid 5, wie viel effektiven Festplattenspeicher haben Sie dann? - Da dachte ich nur noch: WTF, wenn die Prüfung so weitergeht, erschieß mich doch bitte jemand, dann hat das Elend ein Ende. Nach kurzem Überlegen und stammeln dann ein zögerliches: 1TB?? - Nein leider nicht. - Gut dann sind es vllt 1,5 TB - Richtig... oh man was für ein Ratespiel, abschließend noch: Sie wissen ja, dass es zur Raidsteuerung Hardware- und Softwarelösungen gibt. Wie funktionieren die und was ist der Unterschied? - Da habe ich leider keine Ahnung von... - Gut, vielen Dank!

Die Frau: ERP-Systeme, was ist das, wofür benutzt man sowas, Überleitung auf Geschäftsprozesse, was ist ein Workflow, was ist der Nachteil (ich weiß bis jetzt nich, was sie da wollte), dann kam sie irgendwie auf Testverfahren, wollte den Unterschied zwischen Blackbox- und Whiteboxtest wissen. Zum Schluss noch mein Genickbrecher: ich hätte gerne Outsourcing, Insourcing, Offshoring und Nearshoring erklärt mit Vor- und Nachteilen. Bei Near- und Offshoring hab ich mich verhaun, war aber mit dem Rest im großen und ganzen zufrieden... Klappe die Zweite war damit auch gegessen.

Herr Bock: Fing eigentlich super an, dachte, könnte hier nochmal gut Punkten, ging erst um meinen PTB, dazu dann IT-Services und ein bischen ITIL, alles gut alles schick, doch dann gings im freien Fall weiter: Normen... ISO-Normen... kennen Sie denn den Inhalt der ISO 27001 Norm?
Leute, nehmts mir nich übel, aber was soll sone Scheiße bitte?! -In was kann sich denn ein Unternehmen noch so Zertifizieren lassen, wissen Sie das? -... die Serie meiner "Das weiß ich leider nicht"-Antworten ging weiter und weiter, alle Fragen konnte ich mir leider nicht merken dazu... ABER WER ZUR HÖLLE MUSS SOWAS SPÄTER AUSWENDIG WISSEN??!!! ... Naja irgendwann lies er davon ab: Kommen wir zum letzten Thema: Arbeitsrecht (oh nee... ich dachte Herr Haase macht sowas nur...), was wird denn in einem Arbeitsvertrag geregelt? (Gehalt, Kündigung, Laufzeit, Aufgaben, Arbeitszeiten etc.) - Richtig! (ich dachte mal jippie du bist ja doch nich total bescheuert, denkste Keule!) Wie lange dürfen Sie denn pro Tag arbeiten? - Oha, 8 Stunden? (viele hättens gewusst, ich war zu fertig mit den Nerven, 10 ist natürlich richtig...) und wo ist das geregelt? - Arbeitsgesetz? - Das gibts nicht... es ist das Arbeitszeitengesetz (na kla, is ja logisch... ich studiere Jura!) und dann noch sein letzter Part, um das ganze Abzurunden: Und bei der Kündigung, welche Arten gibt es da? - Einvernehmlich, Seitens des Arbeitgeber und Seitens des Arbeitnehmers? - Und wie sieht es das mit den Fristen aus? (habe mir irgendwas zusammengesaugt, wusste wirklich nicht was er wollte... die Fragen waren wirklich immer so offen und schwammig gestellt... am Ende wollte er nur hören: es gibt unterschiedliche Fristen für den Arbeitgeber und den Arbeitnehmer... wie gesagt, ich studiere Jura!)

Danach war ich entlassen und ich wartete knapp 2 Minuten draußen, ich hatte eigentlich nen gutes Gefühl, ne 2,0 oder sogar besser is eigentlich drin, komme wieder: Ja ist leider nur ne 2,7 geworden... ich so oha... -naja beim Recht und bei den Normen waren Sie nicht fit genug, und das mit dem Offshoring und Nearsoring war auch Falsch.. hm ja ok da geh ich mit, aber das hat von allen Fragen vllt 10-15% ausgemacht... für mich absolut unverständlich, zumal ich auch nicht mal ordentliches Feedback einfordern durfte, weil ja auch schon gleich die nächste Prüfung wäre... Meiner Meinung nach haben die meisten Fragen absolut nicht die Kompetenzen eines Wirtschaftsinformatikers gefordert, aber naja...

Mein Ratschlag: Lernt, aber lernt weniger als ihr glaubt. Ich hab insgesamt ne Woche gelernt und vor 3 Wochen begonnen. Die Chance, das ihr Themen bekommt, die ihr definitiv niemals lernen würdet (siehe Raidberechnung) is einfach zu groß. Ich hatte mir fest vorgenommen, an die Tafel zu gehen, habs in der Panik aber vergessen bzw. in der Situation hielt ich es für unangebracht, im Nachhinein wäre es Sinnvoll gewesen... GEHT an die TAFEL! naja hinterher ist man meist schlauer. Ich will auch gar nicht weiter meckern, sondern euch eine hoffentlich hilfreiche Übersicht mitgeben, eine Mindmap aller Themen der letzten 2 Jahre. Ihr braucht dafür Mindjet (kostenlos erhältlich).

So, genug von mir, ich wünsche allen Übrigen mehr Glück als mir und ich hoffe, ihr habt weniger Panik als ich ;) Ich habs schließlich auch bestanden, dann schafft ihr das auch! Chackaaaaaa!!!

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Bunte Themenmischung, aber machbar
Als letzter am ersten Prüfungstag saß ich heute den Herren Faustmann, Bock und Bludau sowie Frau ??? :D.
Herr Bludau fing an:
Sie müssen eine Datenbank mit HR-Daten anfertigen. Was ist zu beachten….wie liegen die Daten vor, Zugriffe, Rechte, Schutz, 4-Augen-Prinzip, etc. pp.
Weitere Themen: Peer-to-Peer Netzwerk, Verschlüsselung (asymmetrisch). Ich schicke ihm eine Mail, wie funktioniert das mit der Verschlüsselung. Wie funktioniert eine digitale Signatur.

Dann die Frau:
Was versteht man unter BI…große Datenmengen fürs Management nutzbar machen. Bessere Entscheidungsfindung. Nutzung von historischen Daten, um besser für die Zukunft zu planen usw. (dankbares Thema, wenn man sich in 2PTBs + StA damit beschäftigt hat). Dann noch Architektur eines solchen Systems (Data Warehouse/Ausgabeschicht, DataCubes/Abfragen darauf). Was ist Data Mining? Wiederkehrende Muster in Daten….mit Hilfe von Text Mining näher erläutert. Dann wollte sie noch wissen, was ERP-Systeme sind und wozu die gut sind. Im Anschluss noch Standard vs. Individualsoftware mit Vor- und Nachteilen.

Dann noch Herr Bock:
Zu erst auf meinen 2. PTB – Finanzmarktdatenmanagement. Was er sich darunter vorzustellen hat. Wie das funktioniert hat etc. Da ich mich ja dann bestimmt auch mit dem Finanzmarkt auskenne, Rolle der Banken erläutern. Eigenkapital <-> Fremdkapital. Begriffe erläutern: GmbH, AG, Aufsichtsrat…wer bestimmt wo die Gehälter. Bogen zu Tarifverträgen, wer handelt die aus (Gewerkschaften)…wer sitzt der Gewerkschaft als Verhandlungspartner ggü., wenn es ein kleineres Unternehmen ist  Arbeitgeberverbände.
Dann hatten sie keine Fragen mehr und haben gefragt, ob ich noch was erzählen will. Ich meinte, hab ich nicht, aber sie dürfen gern noch was fragen, ich sei vorbereitet. Dann hat Herr Bock zum Thema Tarifverträge etc. noch ein wenig nachgebohrt, war aber beantwortbar.
Das wars eigtl. soweit. Kurz raus mit dem Gefühl 2,0.
Wieder rein und ne 2,0 bekommen.

Gelernt habe ich mit einer MindMap, die ne Zusammenfassung der Blogs der Vorgänger war (wird hier bestimmt auch in den Blog reinkommen). Und habe mir da zu jedem Gebiet einfach die wikipedia Seiten quergelesen. In meine Aufzeichnungen habe ich genauso wenig reingeguckt, wie in irgend ein Fachbuch o.Ä…..ergo, ist nicht wirklich erforderlich ;)
lg Tom

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